Tarotkarte VIII: Kraft
Weis(s)e Frau und roter Löwe greifen den Archetyp von der Schönen und dem biest auf. Die Erlösung der einen hängt mit der Erlösung des anderen zusammen. So steht diese Karte auch für eine persönliche Kultur, in der es uns gelingt, die schöpferischen Kräfte zum Blühen zu bringen.
Die Grundbedeutung der Tarotkarte „Kraft“
Der rote Löwe und die weiße Frau verkörpern die kraftvollsten Seiten der menschlichen Natur: Als Wildheit und Weisheit steigern sie Lebendigkeit und Lebenslust.
Zugleich warnen sie vor deren unbewussten Varianten, die man Anima und Animus nennt. Diese äußern sich in tierischen trieben und in einem wilden Denken, das so unbewusst verläuft wie bei einem Zauberlehrling, der nicht überblickt, was er sagt und bewirkt.
- Spirituelle Erfahrung
Wie unten – so oben: Der Mensch hat zwei Lustzentren – eins zwischen den beiden und eins zwischen den Ohren!
- Als Tageskarte
Das Glück ist es, als ganzer Mensch anwesend zu sein, alle Kräfte im Brennpunkt des Augenblicks zu versammeln.
- Als Prognose/Tendenz
Der Schlüssel zur Kraft ist die Erlösung der Lust!
- Für Liebe und Beziehung
Vergessen Sie sinnlose Ideale und lustlose Aktionen. Geben Sie der Kraft eine neue Chance!
- Für Erfolg und Glück im Leben
Mit voller Kraft zu leben, heißt, im gegebenen Augenblick vollständig anwesend zu sein. So ist dies auch die Karte der Höhepunkte und der Gipfelerlebnisse in der Sexualität – und in jedem anderen Bereich des Lebens.
Die Bedeutung der Tarotkarte „Kraft“ beim Kartenlegen:
Die zehn Symbole der Tarotkarte: Kraft
(1) Die Haltung der Bildfigur
Mit ihrer rechten Hand krault die weiße Frau den Löwen, ihre linke liegt von oben auf seinem Maul. Beide = krummer rücken. Positiv: sorge, Fürsorge. Negativ: Unselbständigkeit.
(2) Der rote Löwe
Ein altes Symbol nicht nur für Triebkraft und Feuer, sondern auch für den Willen und speziell den wahren Willen. In der Alchemie der frühen Neuzeit eines der höchsten Symbole. Kultivierung des Willens.
(3) Die weiße Frau
Die weisse Frau, die Weisheit der Natur, die Unschuld, die da Wilde zähmt. Löwenbändigerin, die die Kräfte, die in diesem Planeten und in jedem von uns stecken, fördert und fordert.
(4) Das Löwenmaul
Im Schoß der Frau: Lebendigkeit, Lust und Sexualität bringen Grundanlagen des Menschen zusammen: Wildheit und Weisheit, Instinkt und Vernunft, Selbsterhaltung und Fortpflanzung. Das fordert und gibt Kraft.
(5) Frau und Tier I
Wir treffen auf ein Urbild: Die Schöne und das Biest, King-Kong und die weiße Frau, Prinzessin und Tiergemahl (im Märchen) – allesamt Bilder für die Erlösung und Erlösungsbedürftigkeit der Natur.
(6) Frau und Tier II
„Alles Vergängliche / ist nur ein Gleichnis; / das Unzulängliche, / hier wird’s Ereignis; / das Unbeschreibliche, / hier ist‘s getan; / das Ewig-Weibliche, / zieht uns hinan“ (Schlussworte aus Goethes Faust).
(7) Die Blumenkränze
Blumen = die Schönheit der Seele eines jeden Lebewesens. Die Erde zu einem Garten zu machen, wo jede Blume in ihrem eigenen Wesen erblühen kann, diese Flower-Power gibt uns die Karte mit auf den Weg.
(8) Die liegende Acht
Achterbahn. Positiv: Unendlichkeit, permanente Schwingung, Lebendigkeit, Teilhabe an der Ewigkeit. Negativ: Sich im Kreise drehen, Ruhelosigkeit, Wiederholung ohne Wachstum.
(9) Die blauen Berge
Positiv: Den Himmel auf Erden schaffen; Gipfelerlebnisse, Ekstase. Negativ: Die blauen Berge befinden sich im Rücken der Bildfigur. Sie müssen sich zunächst umsehen.
(10) Der gelbe Himmel
Sonne, aber auch Sinnsuche und Neid, Gold und Gier. Gefahr: Zu nahe an die Sonne zu kommen, kann Verzauberung (Blendung) bewirken. Positiv: Erhellung auch der Schattenseiten = zuverlässiges Bewusstsein.