Tarotkarte IX: Der Eremit
Nur vordergründig steht der Eremit für Einsamkeit oder Verlassenheit. Tatsächlich besitzt er eine weitergehende Botschaft, die für Sie persönlich von besonderer Bedeutung ist. Der Eremit verkörpert einen Menschen, der zur gegebenen Zeit seine Probleme löst, ohne etwas unter den Teppich zu kehren.
Die Grundbedeutung der Tarotkarte „Der Eremit“
Die Vorstellung, dass ein Eremitenleben automatisch mit Askese und Verzicht verbunden sei, heißt die Sache von der falschen Seite betrachten. Ein Eremit hat die materielle Seite abgelegt. Für ihn ist dies nicht Verzicht, sondern Loswerden von Ballast, um ein Leben in der Gegenwart Gottes zu führen. Dieses Ziel aber bedeutet in den verschiedenen Religionen die Umschreibung des höchsten Glückzustandes. Hinter dem vordergründigen Verzicht steckt oftmals eine besondere Glückserfahrung. Diese soll Ihnen Wegweiser auch in Ihren aktuellen Fragen sein.
- Spirituelle Erfahrung
Ein weg zu und mit Gott.
- Als Tageskarte
Manchmal signalisiert diese Karte Rückzug, öfter jedoch ruhige, verstärkte Bemühungen, Unwichtiges loszuwerden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
- Als Prognose/Tendenz
Sie werden Schulden ablösen, im materiellen wie im moralischen Sinne! Das wird Ihnen gut tun!
- Für Liebe und Beziehung
Eine gute Karte, um bestehende Probleme zu lösen!
- Für Erfolg und Glück im Leben
Bevorzugen Sie für Ihre Fragen solche Lösungen, die zu dauerhaften Regelungen führen und die die Probleme nicht vertagen, sondern anpacken.
Die Tarotkarte „Der Eremit“ im Einzelnen:
Die zehn Symbole der Tarotkarte: Der Eremit
(1) Die Haltung der Bildfigur
Er schaut nach innen und nach außen. Er ist zu- und abgewendet. Bei ihm ist alles grau, doch er bringt Licht und Farbe. Der Bart spricht für sein alter, doch der Schnee auch für etwas Neues, Jungfräuliches.
(2) Laterne und Nachtwächter I
Traditionell ein doppeldeutiges Symbol: einerseits gilt er als Zeichen der Wachsamkeit in der Nacht. Andererseits ist er ein Begriff für Verschlafenheit und mangelndes agieren am Tag.
(3) Laterne und Nachtwächter II
Im biblischen Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen sind es allein die klugen Jungfrauen, die zu ihrer Lampe zusätzliches Öl mitnehmen. Sie sind bereit, als der rechte Bräutigam erscheint.
(4) Der sechszackige Stern
Hexagramm, David-Stern, heute Teil der israelitischen Flagge. Hier jedoch keine politischen Hintergründe, sondern Zeichen der Verbindung zweier Dreiecke (Himmel und Erde), das göttliche Licht in uns.
(5) Der gelb-goldene Stab
Das Licht aus der Laterne bestimmt auch die Farbe des Stabes. Dabei geht es um das Licht und die Kraft, die jeder Mensch in seiner Eigenart, in seiner Inpidualität mit auf die Welt bringt.
(6) Die graue Kleidung
Sie warnt vor Unbestimmtheit und persönlicher Unterentwicklung. Sie ermuntert zu Unvoreingenommenheit, bei der das eigene Licht und der eigene Weg (Stab) wichtiger sind als äußere Rollen und Trachten.
(7) Der grün-graue Himmel
Zusammen mit der grauen Kutte drückt die Farbe des Himmels noch einmal Zurückgenommenheit und Konzentration auf das Wesentliche, eben das eigene Licht und den goldenen Stab, den Funken Gottes, aus!
(8) Der weiße Bart
Der Bart ist traditionell ein Kraft- und Potenzsymbol. Manchmal auch ein Begriff der Verkleidung oder des Verstecks. Der weiße Bart = Altersweisheit, Vollendung und neuanfang (vgl. Schnee).
(9) Der Schnee
Einen Teil von sich vergessen oder sogar eingefroren haben. Oder: Der Schnee als Metapher (wie ein weißes Blatt) für Vollendung und Neuanfang: Zeichen dafür, dass man seine Probleme bereinigt hat!
(10) Platzierung der Bildfigur
Wie der weiße Schnee dafür steht, dass man die Erde heilt und heiligt, so auch der Ort in der Anhöhe, von dem aus man sein Leben überschauen und mit sich, mit Gott und der Welt ins Reine kommen kann!