Tarotkarte XXII: Der Narr
Die Figur des narren verkörpert das Stück Offenheit und Unbestimmtheit, das in jeder Situation enthalten ist – gleichgültig, wie vertraut oder wie festgelegt sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Dabei steht die Karte für Anfang und Ende, für Naivität oder höchste Vollendung.
Die Grundbedeutung der Tarotkarte: Der Narr
Null als Vorbild und Suche nach dem Absoluten: Innere Stelle (siehe die weiße Sonne) ermöglicht den Verzicht auf äußere Vorbilder und festgelegte Erwartungen. Stille und Freiheit schaffen eine große Offenheit. Es entstehen Verbindungen und Synchronizitäten (Gleichizeitigkeiten) zwischen dem Einzelnen und dem Ganzen.
Man kann es auch das „Forrest-Gump-Prinzip“ nennen: Zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sein. Mehr kann man nicht erreichen und bewirken. Und weniger wäre ein Verzicht auf vorhandene Möglichkeiten.
- Spirituelle Erfahrung
Jetzt! Die Kraft der Gegenwart!
- Als Tageskarte
Lassen Sie sich nicht verrückt machen. Es ist närrisch, sich über Ereignisse oder Konsequenzen Gedanken zu machen, die im jetzigen Augenblick einfach nicht beurteilt werden können.
- Als Prognose/Tendenz
Die Erfüllung wesentlicher Wünsche macht Sie im guten Sinne wunschlos glücklich.
- Für Liebe und Beziehung
Zwei Narren, die sich lieben, das sind auch zwei Nullen, die sich zu einer Lemniskate zusammenschließen – jener liegenden Acht, die für Unendlichkeit steht.
- Für Erfolg und Glück im Leben
Als narr sind Sie frei, Antworten nicht zu kennen und hinzuzulernen.
Die Bedeutung der Tarotkarte „Der Narr“ im Detail:
Die zehn wichtigsten Symbole der Tarotkarte: Der Narr
(1) Die Haltung der Bildfigur
Offen, mit den großen breiten Flügeln und dem hochgereckten Kinn gleichsam bereit, abzuheben und sich in die Lüfte zu erheben. „Die Nase hoch“ bedeutet aber auch Unsicherheit und Überheblichkeit.
(2) Abgrund oder Terrassengelände
Am Bild kann nicht entschieden werden, ob die nächsten Schritte den Narren in einem Abgrund führen oder auf einen neuen Felsen, ein tieferes Gelände. Daraus lässt sich lernen, auf den Augenblick zu achten.
(3) Die rote Feder
Lebensflamme und Lebendfreude. Lebenskraft, Potenz, Lebendigkeit. Die rote Feder zeigt wie ein rotes Lebenslicht die Lebendigkeit der Seele und des Herzens eines Menschen.
(4) Der weiße Spitz
Der Spitz ist ein aufmerksamer Wachhund. Entweder ist auch der Narr wach und spitz und bewusst in der Kraft der Gegenwart. Oder das Hündchen tritt als Warnung auf und zeigt, was dem Menschen neben ihm fehlt.
(5) Die blau-weißen Berge
Nirwana oder Eiszeit: Als narr ist man wunschlos glücklich – das heißt, man ist wieder im Paradies angekommen, oder es herrschen verdrängte alte Probleme. Nehmen Sie konkrete Wünsche und Ängste ernst!
(6) Der gelbe Himmel
Strahlende Sonne, aber auch Sinnsuche und Neid. Gefahr: zu nahe an die Sonne zu kommen, kann Absturzgefahr (Wahn) bedeuten. Positiv: Erhellung und Erleuchtung = kraftvolles, zuverlässiges Bewusstsein.
(7) Die weiße Sonne
Auch: Weiße Rose und weißer Hund. Negativ: Farblosigkeit, Bewusstlosigkeit, Naivität, Tabula rasa. Positiv: Nirwana, Vollendung, Bereinigung, leerer Geist, Freiheit.
(8) Der Nullpunkt
Die Null warnt vor einem leben außer Spesen nichts gewesen. Vor ungenutzten Talenten. Andererseits: Wie in der Mathematik der Nullpunkt eines Koordinatensystems = der Bezugspunkt für alles = das Absolute.
(9) Die gelben Stiefel
Positiv: Mit großer Bewusstheit geht der Narr seinen Weg, jeder seiner Schritte ist ihm bewusst. Negativ: Er sucht mit den Füßen statt mit Herz und Kopf. „Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben.“
(10) Das Bündel am schwarzen Stab
Das berühmte Päckchen, das jeder Mensch zu tragen hat. Der schwarze Stab in der Hand steht für die eigenen Handlungen, die zunächst im Dunkeln liegen. Aufgabe: Seine Möglichkeiten spüren und begreifen!